Assistenzhunde Ausbildung

Wie wird ein Hund zum Assistenzhund?


Ein Hund, der später einem Menschen mit Beeinträchtigung helfen soll muss erst einmal sehr viel lernen.

Am Anfang steht wie bei jedem Hund das Training von Grundkommandos (Sitz, Platz, Bleib, Fuß) 

und das Erlernen von “gutem Verhalten” (nicht in Räumen urinieren, keine Schuhe zerkauen, Menschen nicht anspringen, Sozialverhalten gegenüber anderen Hunden und Tieren, etc.) auf dem Trainingsplan.

Danach geht es dann Stufe für Stufe weiter, bis letztendlich eine Teamprüfung ansteht.

Sollte ein Trainer / eine Trainerin sagen, eine Prüfung sei unnötig nehmt bitte sofort Abstand von dieser “Trainerin” / diesem “Trainer”! 

Durch eine fehlende Ausbildung mit einheitlichen Standards gibt es leider auch immer noch schwarze Schafe unter den Trainer*innen, die keine Ahnung von der Assistenzhunde-Ausbildung haben und nur auf das Geld aus sind!


Bei dem Training muss der künftige Assistenzhund neben dem richtigen Verhalten, 

in Unterschiedlichen Situationen (Lebensmittelgeschäften, Arztpraxen, Universitäten/Schulen/Ausbildungsstellen/Arbeitsplätze, Flugzeug, verschiedene Untergründe, etc.),

auch lernen wie er sich gegenüber anderen Menschen und Tieren zu verhalten hat.

So wäre es zum Beispiel ein absolutes Prüfungs-Aus, 

wenn der Hund aggressiv auf Menschen oder andere Tiere reagiert (hiermit ist auch das anbellen von Menschen gemeint!), 

denn ein Assistenzhund darf die anderen Menschen nicht stören oder beängstigen.

Hier gibt es andere Vereine, die es als legitime Assistenzleistung ansehen, wenn der Assistenzhund Menschen verbellt.   Jedoch sollte man wissen, dass Inhaber*innen das Hausrecht anwenden dürfen, wenn sich ein Assistenzhunde-Team nicht gut benimmt.   Hausverbot darf nur dann erteilt werden, wenn ein sachlich rechtfertigender Grund dies erlaubt.    Ein Verbellen von anderen Kund*innen ist ein solcher Grund.    Und daneben dürften die angebellten Menschen, den Assistenzhunde Halter / die Halterin auch anzeigen.    Denn dies ist kein Verhalten, welches Mitmenschen tolerieren müssen!    Bevor man seinem "Assistenzhund" so etwas beibringt, sollte man also überlegen, welche Konsequenzen dies mit sich bringt.    Wenn wir wollen, dass unsere Rechte gewahrt werden, müssen wir auch die anderer wahren!     Schließlich wird ein Assistenzhund nach bestandener Prüfung zu einem Hilfsmittel und hat damit auch besondere Rechte.

Diese Rechte beinhalten aber auch das “situationsangepasste”Verhalten - wie es in der Fachsprache so schön heißt.

Damit ist gemeint, dass der Assistenzhund weiß, wie er sich in medizinischen Einrichtungen, Lebensmittelgeschäften, Lehreinrichtungen oder anderen Situationen zu verhalten hat, in denen vom Assistenzhund ein besonderes Auftreten erwartet wird.

Ein Assistenzhund darf zum Beispiel nicht an Lebensmitteln schnuppern, muss die Fleischtheke Fleischtheke sein lassen und darf in der Notaufnahme nicht im Weg liegen oder die netten Krankenpfleger*innen zum kraulen auffordern.

 Welche Ausbildungsformen gibt es?

  • Fremdausbildung
  • Selbstausbildung (nur noch für Assistenzhunde möglich, deren Ausbildung nachweislich vor dem 01.07.2021 begonnen haben)
  • Dualausbildung

Fremdausbildung:

Hier lebt der Hund bei einer Patenfamilie und wird von einem/einer Trainer*in sehr intensiv trainiert.

Kosten: bis zu 25.000€-30.000€

Dauer: ca. 1 bis 1,5 Jahre

Selbstausbildung:

Die Selbstausbildung ist mit dem neuen Teilhabestärkungsgesetz nur noch übergangsweise möglich. Assistenzhunde in Ausbildung, die mit ihrer Ausbildung nachweislich vor dem 01.07.2021 begonnen haben können so noch ausbilden. Dies dient der Qualitätssicherung von den Assistenzhunde-Teams. 

Bei der Selbstausbildung lebt der Hund von Beginn an bei seiner Besitzerin / seinem Besitzer und wird auch hauptsächlich von dieser / diesem trainiert.

Eine Selbstausbildung kann nur von Menschen erfolgreich gemacht werden, die viel Erfahrung im Umgang mit und Training von Hunden haben.

Ergänzend werden hier oft Gruppenkurse in Hundeschulen besucht, um dort das Sozialverhalten des Hundes intensiv zu trainieren und auch mal eine Rückmeldung von Trainer*innen zu erhalten.

Am Ende kann in Deutschland die unabhängige Team-Prüfung der Stiftung Assistenzhund stehen oder in Österreich, die des Messerli Instituts.

Kosten: bis zu 5.000€

Dualausbildung:

Die Dualausbildung ist eine Kombination von Fremd- und Selbstausbildung.

Der Hund lebt hier bei seiner Besitzerin / seinem Besitzer und wird von einer Trainerin / einem Trainer trainiert.

Entweder man nimmt Trainingsstunden und trainiert die neuen Übungen und Kommandos dann zu Hause oder aber der Hund lebt für kürzere Phasen bei der Trainerin / dem Trainer und bekommt in dieser Zeit mehrere neue Dinge antrainiert, die dann zurück bei der Besitzerin / dem Besitzer verfestigt werden.

Kosten: bis zu 15.000€ - 20.000€

Dauer: ca. 2 - 2,5 Jahre

 
 
 
 
E-Mail
Instagram